Leaderchip 2.0": Unser Neuer Ansatz zur Führungsstruktur

Ausgabe 06/24 vom 09.02.2024 Care Konkret - Im Pflegedienst Lilienthal soll Führung zukünftig anders funktionieren - flexibler, agiler und mit einem Augenmerk auf der Delegation von Aufgaben.

Im Rahmen unseres Projekts "Menschenlieb" steht der Pflegedienst Lilienthal vor einer wichtigen Umstrukturierung der Führungsphilosophie. Wir sind konfrontiert mit dem Fachkräftemangel, besonders in ländlichen Gebieten und im ambulanten Pflegebereich. Die klassischen Methoden zur Rekrutierung von Führungspersonal, insbesondere für die Positionen der Pflegedienstleitungen (PDL), erweisen sich als unzureichend. Daher haben wir uns entschieden, das innovative Führungskonzept "Leaderchip 2.0" zu entwickeln und zu implementieren.

Ausgangslage und Zielsetzung

In unserer Analyse der aktuellen Führungssituation wurde deutlich, dass starre hierarchische Strukturen und traditionelle Managementansätze nicht mehr den Anforderungen einer modernen Pflegeeinrichtung entsprechen. Unsere Zielsetzung ist es, durch "Leaderchip 2.0" eine agilere und transformationalere Führungskultur zu etablieren. Wir möchten insbesondere langjährige Mitarbeiter einbinden und ihnen Führungsaufgaben übertragen, um ihre Motivation zu steigern und sie langfristig im Unternehmen zu halten.

 

Zusammenfassend sind unsere Bemühungen in der Aus- und Weiterbildung ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung. Sie unterstreichen die Notwendigkeit, individuelle Karrierewege zu unterstützen und strukturelle Veränderungen im Gesundheitssystem voranzutreiben. Die Herausforderungen in der Finanzierung und gesetzlichen Verankerung innovativer Bildungsansätze erfordern jedoch eine fortlaufende Auseinandersetzung und Anpassung der Rahmenbedingungen im Pflegesektor.

 


Strukturelle Herausforderung

Die Herausforderungen, die wir mit "Leaderchip 2.0" adressieren, sind vielschichtig. Die gesetzlichen Vorgaben für Leitungspositionen in der ambulanten Pflege schaffen oft rigide Strukturen, die wenig Raum für Flexibilität und Innovation lassen. Diese Vorgaben sind zwar aus Gründen der Qualitätssicherung wichtig, jedoch hindern sie uns auch daran, das volle Potenzial unseres Teams auszuschöpfen. Traditionelle Führungsstrukturen in Pflegediensten neigen dazu, die berufliche Entwicklung und Weiterbildung unserer Mitarbeiter zu limitieren.

Ein kritischer Punkt ist die starre Zuweisung von Leitungsaufgaben ausschließlich an die Pflegedienstleitung und ihre Stellvertretung. Dies führt zu einer Konzentration von Verantwortung und Entscheidungsmacht, die weder der Komplexität moderner Pflegeeinrichtungen noch den Bedürfnissen unserer Mitarbeiter gerecht wird. Wir sehen großes Potenzial in der Delegation von Verantwortlichkeiten und der Schaffung von mehr Entscheidungsspielraum auf allen Ebenen unserer Organisation. Hierdurch können wir nicht nur die Arbeitszufriedenheit und Motivation unserer Mitarbeiter steigern, sondern auch die Effizienz und Qualität unserer Pflegedienste verbessern.

Lösungsansätze und Maßnahmen

Wir haben mehrere Maßnahmen geplant, um "Leaderchip 2.0" erfolgreich umzusetzen:

  • Ist-Stands-Erhebung: Durchführung von Interviews und Analysen, um die aktuellen Führungsstrukturen zu erfassen.
  • Entwicklung des Führungskonzepts: In Workshops mit unseren Führungskräften soll das Konzept erarbeitet werden.
  • Pilotierung und Implementierung: Erprobung des Konzepts an einem unserer Standorte, begleitet von Coaching und Evaluierung.
Die Umsetzung

Für die Umsetzung von "Leaderchip 2.0" berücksichtigen wir verschiedene Aspekte:

 

  • Analyse: Eine genaue Untersuchung sowohl der innerbetrieblichen als auch der gesetzlichen Rahmenbedingungen ist erforderlich.
  • Modellentwicklung: Wir streben die Schaffung neuer Strukturen an, unter anderem durch Kooperationen mit Hochschulen und politischen Akteuren.
  • Innerbetriebliche Anpassungen: Entwicklung von Curricula und Trainingsprogrammen für verschiedene Mitarbeitergruppen.
  • Arbeitsbedingungen: Überlegungen zur Anpassung von Arbeitsverträgen und Arbeitsstrukturen sind ein wesentlicher Teil unseres Ansatzes.

Mit "Leaderchip 2.0" möchten wir einen mutigen Schritt in Richtung einer zukunftsfähigen, mitarbeiterzentrierten Führungskultur gehen. Wir sehen es als unsere Verantwortung, traditionelle Strukturen aufzubrechen und sie durch flexible, mitarbeiterorientierte Modelle zu ersetzen. Dieser Ansatz soll nicht nur den Herausforderungen des Fachkräftemangels begegnen, sondern auch den Bedürfnissen unserer Beschäftigten und den Anforderungen einer modernen Pflege gerecht werden. Dieser Ansatz fördert auch Innovation und Agilität, was für die Anpassungsfähigkeit in der dynamischen Pflegebranche entscheidend ist. Eine verbesserte interne Kommunikation und Teamarbeit werden erwartet, was zu effizienterer Problemlösung und stärkerer Teamdynamik führt. Langfristig soll "Leaderchip 2.0" zur nachhaltigen Entwicklung unseres Pflegedienstes beitragen und uns helfen, proaktiv den Herausforderungen einer sich wandelnden Gesellschaft und Pflegelandschaft zu begegnen. Wir sind überzeugt, dass diese Neuausrichtung einen positiven Einfluss auf unsere Mitarbeiter, Patienten und die Gemeinschaft haben kann.